Als mein Perfektionswunsch mich hinderte, mit einem nachhaltigeren Leben anzufangen
Als mein Perfektionswunsch mich hinderte, mit einem nachhaltigeren Leben anzufangen

Heute erzählt dir Tabea von ihren ersten schweren Schritten, ihren Plastikmüll zu reduzieren.
„Im Sommer 2017 wurde mir durch Freunde und mein Umfeld bewusst, dass Plastik ein großes Problem für uns und die Umwelt ist. Ich war genau genommen geschockt, wie sehr wir uns an so viele alltägliche Dinge gewöhnt haben, die zu Zeiten unserer Großeltern noch nicht existierten. Schnell war für mich klar: Ich möchte das ändern!
Doch schon kam die erste Hürde. Ich lebte zu dieser Zeit auf dem Land. Unverpacktläden waren dort Fehlanzeige und unverpackt Einkaufen mit sehr weiten Wegen verbunden. Also war das keine Option.
Und es gab noch ein weiteres Problem. Mit meinem Lehrlingsgehalt konnte ich mir auch keine schönen Behälter für die Küche leisten. Und was ist eigentlich mit meinen ganzen Dingen, die ich bereits besitze? Und, und, und …
Ich war von der Idee zwar noch begeistert, aber angefangen habe ich nicht.
Doch dann begriff ich: Nicht die äußeren Umstände waren das Problem, sondern meine Gedanken: Wenn ich nicht unverpackt einkaufen gehen kann, dann bringt die feste Seife auch nichts. Ich wollte einfach auf allen Ebenen perfekt sein, und statt irgendwo anzufangen, fing ich gar nicht an.
Aber es geht nicht darum, alles auf einen Schlag zu ändern. Jeden Tag kannst du neu entscheiden, wie du leben möchtest. Dabei musst du nicht alles richtig machen, es reicht schon, wenn du dich HEUTE für das feste Stück Seife entscheidest und gegen flüssiges Duschgel in Plastik. Jeder kleine Schritt ist ein Schritt in die richtige Richtung und motiviert zum Weitermachen. Mach es lieber unperfekt als gar nicht!“
Kennst du diese Gedanken auch? Halten sie dich davon ab, kleine Schritte zu gehen?