Biodiversität

Biodiversität oder auch biologische Vielfalt kann verstanden werden als die Vielfalt der Arten, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme, zu der Lebensgemeinschaften, Lebensräume wie Wälder und Meere sowie auch Landschaften gehören (Greenpeace, 2021).

Jede Art erfüllt eine bestimmte Funktion im Ökosystem. Wir Menschen sind von funktionierenden Ökosystemen abhängig, zum Beispiel für sauberes Trinkwasser, unsere Nahrung, saubere Atemluft usw. (Greenfacts, 2007).

Es gibt natürliche Prozesse, die zu einem Massensterben und damit zu einem Verlust der Artenvielfalt führen (z. B. bei den Dinosauriern). Momentan jedoch verursacht der Mensch das 6. Massensterben (Greenfacts, 2007; Umweltinstitut München, 2021).

Derzeit beobachten Wissenschaftler*innen einen massiven Verlust von Biodiversität, verursacht durch:

  • die Zerstörung von Lebensräumen und Ökosystemen (Rodung der Regenwälder für landwirtschaftliche Nutzung)
  • die Ausbeutung und Übernutzung von natürlichen Ressourcen
  • den Einsatz von Pestiziden und Fungiziden
  • die Verschmutzung durch Abfälle
  • den Anbau in Monokulturen
  • den anthropogenen Klimawandel
  • invasive, eingeschleppte Arten

Viele Ursachen sind eng mit der aktuellen Art und Weise, Landwirtschaft zu betreiben, und damit mit unserer Ernährung verknüpft. Der Verlust der Artenvielfalt ist auch in Deutschland stark zu spüren. Die Zahl der Ackerpflanzen auf den Feldern in Mittel- und Norddeutschland ist seit den 1950er Jahren um ca. 75 % zurückgegangen (NABU).

Die Biomasse der Insekten (sehr wichtig als Bestäuber) in Deutschland ist seit 1989 um ca. 75 % geschrumpft (Utopia, 2017). Der Bestand von 37 Vogelarten in der Agrarlandschaft Europas hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert.

Hauptverursacher für diesen zu beobachtenden Trend sind die intensive Landwirtschaft mit ihren Pflanzenschutzmitteln und Monokulturen (landwirtschaftliche Flächen, auf denen ausschließlich eine einzige Nutzpflanzenart über mehrere Jahre hintereinander angebaut wird).

Insekten sterben durch Einsatz von Pestiziden oder weil sie auf Grund von Monokulturen keinen Lebensraum und keine Nahrung mehr finden (Bundesamt für Naturschutz, 2019).

Vier Fünftel aller Wild- und Kulturpflanzen werden jedoch durch Insekten bestäubt. Der Verlust an Bestäuberarten bedroht auch unsere Ernährung massiv!

Ohne Biodiversität und gesunde Ökosysteme wären die Regale in den Supermärkten leer und unsere Versorgung mit Lebensmitteln wäre gefährdet.