Überfischung

Der Zustand der globalen Fischbestände ist alarmierend. Laut Berechnungen des UN-Umweltprogramms ist spätestens 2050 weltweit keine kommerzielle Fischerei mehr möglich, da der Großteil der Bestände vollständig erschöpft sein wird. Schon jetzt sind etwa 33 % aller Fischbestände überfischt und weitere 60 % bereits völlig erschöpft (WWF, 2021). Durch die immer weiter steigende Nachfrage nach Fisch (2016 wurden weltweit 154,4 Mio. t Fisch konsumiert, 2009 waren es noch 123,8 Mio. t) werden im kommerziellen Fischfang immer größere Netze in tieferen Gewässern genutzt, was auch zur Folge hat, dass 38,5 Mio. t Beifang pro Jahr entstehen, wodurch die ohnehin stark geschädigten Ökosysteme zusätzlich vernichtet werden (CareElite, 2019). Die Zerstörung der marinen Ökosysteme ist nicht nur besonders kritisch im Hinblick auf den Artenverlust und die Zerstörung von ökologischem Gleichgewicht, sondern auch hinsichtlich der Arbeitslosigkeit, da weltweit rund 800 Millionen Menschen direkt von der Fischerei bzw. vom Fisch als Hauptproteinquelle abhängig sind (CareElite, 2019).

Die kommerzielle Fischerei bietet ein sehr lukratives Geschäft, oft wird sich daher illegaler Fangmethoden bedient, um den Profit noch zu steigern.

Der weltweite Fang aus illegaler Fischerei beträgt Schätzungen zufolge jährlich bis zu 26 Millionen Tonnen Fisch im Wert von 8,6 bis 19,8 Milliarden Euro und steht an sechster Stelle auf der Liste der am gewinnbringendsten Formen transnationaler Kriminalität (WWF, 2018).

Es dauert sehr lange, bis sich dezimierte Fischbestände vollständig erholt haben. Aufgrund der schieren Größe und Fläche der Ozeane ist es schwierig, illegale Fischerei zu entdecken und zu unterbinden. Dadurch haben Bestände meistens gar keine Chance, sich zu erholen und werden weiter befischt, bis sie schließlich ganz erschöpft sind (WWF, 2018).